Farlowella gracilis – Erste Zuchterfahrungen


Farlowella gracilis / Kleiner Nadelwels
  1. Bilder
  2. Wasserwerte
  3. Futter
  4. Namen
  5. Allgemeines
    1. Herkunft/Heimat
    2. Lebensraum
    3. Wasserwerte
    4. Größe
    5. Geschlechtsunterschiede
    6. Futter
  6. Erfahrungen
  7. Zucht
  8. Literatur
  9. Links

Bilder:

Farlowella gracilis 07.05.04

Farlowella gracilis/Kleiner Nadelwels

^

Namen

Farlowella gracilis/Kleiner Nadelwels

Taxonomie

Familie:Loricariidae
Unterfamilie:Loricariinae
Gattung: Farlowella (Schnabel-, Faden- oder Nadelwelse)
Art: acus Regan 1904

Allgemeines

Herkunft

Südamerika, Kolumbien Rio Caqueta,Cauca

Lebensraum :

schneller fließende Gewässer in Bereiche von Holz,Gräser,Ufervegetationen

Wasserwerte

Temperatur 22-30°C
pH pH 6-8,0
KH 0-?dKH
GH 0-?°dGH
AQ-Größe ab 80 cm

Größe

Größe ca 20cm

Geschlechtsunterschiede

Weibchen ist fülliger, Männchen hat am Rostrum während der Laichzeit einen Bart. (der bei dieser Art kaum sichtbar ist)

Nur schlecht zu unterscheiden

^

Futter

Algen und sich daraufbefindende Kleinstlebewesen. Es werden auch genommen: Cyclops, Wasserflöhe, Mückenlarven, Futtertabletten, Tockenfutter, Erbsen, überbrühter Salat, Brokkoli, Spinat, Rosenkohl und Blumenkohl.

^

Erfahrungen

Vergesellschaftung : Nicht mit Nahrungskonkurrenten vergesellschaften wie Ancistrinae,Hypostominae und Räuber z.B. Barschen usw

Besonderheiten: Wenn sie sich auf Holz legen, heben sie sich fast nicht farblich davon ab und verlassen sich bis zum letzten Moment auf ihre Tarnung. (lassen lieber Schnecken über sich kriechen als sich zu bewegen )

Erfahrungen : Ich hatte mir im Juni 2003 die ersten Farlowella gekauft unter der Artbeschreibung Farlowella gracilis (na wer weiß schon ob es wirklich welche sind). Eigentlich wollte ich ja ein Paar haben, aber für mich sahen die ziemlich gleich aus. Keine Barthaare und kein Unterschied im Leibesumfang. Also beschloss ich, sie in das 35×50×45 Becken zu den Corys zu setzen.
Nachdem ich sie an meine Wasserwerte angepasst hatte (pH ca 7; Leitwert Ca 300 µS/cm ). Kaum eingesetzt, schossen sie wie wild durch das kleine Becken. Einer davon stieg auf wie eine Rakete und landete zum Glück in der Filterkammer. Der andere steckte zwischen der Aquariumscheibe und Abdeckscheibe fest. Um die Verletzungsgefahr so gering wie möglich zu halten, schnitt ich in die Abdeckscheiben Aussparungen für die Versorgungsleitungen, so dass ich sie nun lückenlos schließen konnte.

^

Zucht

Zuchttagebuch

23.12.03 Die Farlowella gracilis (???) laichen heute zusammen ab

Farlowella 23.12 beim ablaichen

Bei einem PH 6 und einem Leitwert von 350 µS/cm bei 29°C

24.12.03 26.12.03 27.12.03
24.12.03 Eier 26.12.03 Eier 27.12.03 Eier
28.12.03 29.12.03 30.12.03
27.12.03 Eier F29.12.03 Die Larven bilden sich in den Eiern 30.12.03 Ersten Larven schlüpfen

30.12.04
Am 30.12 merkte ich das nicht alle Eier an die Frontscheibe abgelegt wurden, sondern sich auch welche auf dem Boden befanden (die auf dem Boden hatte ich aufgesammelt und in ein Laichkasten untergebracht). Davon waren schon 3 geschlüpft. Da sich in dem Becken noch 30 junge Corydoras trilineatus befanden, hielt ich es für besser, die Corys umzusetzen. Insgesamt mit den Eiern an der Frontscheibe befanden sich 39 Eier im Becken.

30.12.03 Ersten Larven schlüpfen

30.12.04
Hier sieht man einen gerade geschlüpften Farlowella mit Dottersack der einem Sturisomalarve zum verwechseln ähnlich sieht

31.12.03 Larve mit Dottersack

31.12.03
Die an der Scheibe befindlichen Eier sind noch nicht geschlüpft.

Ernährung :

Jetzt wird es langsam Zeit sich Gedanken über die Ernährung zu machen!

Nach einem kurzen Telefonat mit Klaus Dreymann der mir erzählte dass sie bei ihm den Bakterienrasen aufnehmen würden und dass sich in seinen Becken recht viel Mulm befand, erinnerte ich mich, etwas im Aquarienfische gesund ernähren von Heinz Bremer davon gelesen zu haben.
Darin las ich, dass bei Loricariinae der Magen recht klein sei und die schwer verdaulichen Algen (nicht bakterielle aufgeschlossene Pflanzennahrung) in der Darmflora aufgrund kaum fischeigener Enzyme nur durch Abweiden von Algen- und Bakterienrasen die nötigen Aufwuchsbakterien zur Neubesiedelung im Darm erhielten. Ist das vielleicht der Grund für das Zusammenfallen der Bäuche, wie man es auch von Sturisomalarve kennt?
Beim weiteren Lesen entdeckte ich eine Stelle über Corydoras, die mir vielleicht eine Hilfestellung zu dem Mulm gibt. Darin stand, dass die Kotschnüre von Fischen noch 30 % der anfänglichen Nahrungsenergie aufweisen und dass bei der zweiten Darmpassage die aufgenommene Energie von 70% auf 80 bis 90% gesteigert würde. Die Mulmpartikel sind reichlich mit Einzellern und Bakterien besetzt. Ist also die Verdauungsunterstützung durch Mulm der richtige Weg?
Versuch macht kluch. 😉
Was mir noch ein bisschen Sorge bereitet, sind die ganzen Schnecken im Becken. Nahrungskonkkorenten? Oder vielleicht eine Art Vorverdauung durch Weichtiere?
Also wurde aus einem anderen Becken vom Filter der Mulm abgesaugt und in dem Farlowellabecken verteilt.
Moos- und flechtenbewachsene Äste aus dem Wald, getrocknete Brenneseln und Blattspinat dienen als Nahrung für die ersten Tage.

01.01.2004
Alle Larven sind über Nacht geschlüpft. Die Schnecken haben sich schon mächtig über den Spinat hergemacht. Nun heißt es abwarten, ob die Nahrung nach aufzehren des Dottersackes angenommen wird.
Ich hab aus einem alten Becken noch ein paar Blätter von Vallisneria reingetan.

02.01.2004
Die Larven halten sich fast alle auf den Vallisneria in der Strömung des Lufthebers auf. Ob die runden Bäuche noch der Rest vom Dottersack sind, weiß ich noch nicht.

05.01.04 Na ich weiß nicht ob das noch was wird. Die Schnecken fressen so schnell die veralgten Abdeckscheiben leer, die ich hineingestellt habe, dass die Larven keine Chance bekommen. Hab mal noch ein veralgtes Laichgitter hineingelegt.

05.01.04 Erste Futteraufnahme

10.01.04
Alle Jungtiere sind noch wohlauf – zumindestens die ich sehen kann. 🙂
Sie sind jetzt ca. 15 mm groß. Bin mal gespannt, wie es weitergeht. Sie haben zwar nicht so dicke Bäuche wie Sturisomalarven, aber eingefallen sind sie auch noch nicht.

13.01.04
Die Größten sind ca. 20 mm, aber es beginnt das gleiche Problem wie mit den Sturisomalarven.
ca. 50% haben eingefallene, die andern dicke Bäuche.
Ich werde mal schauen, ob ich Morgen noch eine veralgte Abdeckscheibe finde. Als Futter benutze ich weiterhin Sera viformo, JBL-NovoFect , Tetra Rubin, Brennesseln und Blattspinat

17.01.04
Hatte noch eine Scheibe gefunden. Leider beginnt jetzt das Sterben – es sind noch ca. 10 Larven übrig, die zum Teil noch vollgeschlagene Bäuche haben.
Was auch auffällt, ist das Abraspeln der Schneckengehäuse. (ich nehme mal an das ich nicht genug richtiges Futter bieten kann)
Die Larven sind jetzt auch sehr aktiv auf Futtersuche. Der Spinat wird noch gerne genommen. Die Larven sind jetzt bis zu 2,5 cm groß

16.01.04 Spinat finden sie ganz toll

22.01.03
Die Larven die jetzt überlebt haben wachsen für meine Begriffe doch recht schnell. Was zu beobachten ist das sie immer an der selben stelle nach Futter suchen. auch wenn dort nichts mehr ist.Futter sind jetzt hauptsächlich Spinatblätter

22.01.04 gut gewachsen

30.01.04
Bis heute haben 7 Larven überlebt )-: die größten sind jetzt etwas über 30mmDie kleinsten 20mm.Das Weibchen ist Kugelrund aber das Männchen macht nicht die geringsten Anzeichen sich wieder mit der Dame einzulassen.

05.02.04

Das Weibchen ist superdick (-: es macht sich auch schon den ganzen Abend an das Männchen rann ,ich bin mal gespannt ob sie Morgen wieder eine Chance geben mehr jungen durchzubekommen .Die 7 jung Farlowella sind noch am Leben der größte ist jetzt 40mm groß .

15.03.04

Leider hatte ich mit dem nächsten Wurf (07.02.04)weniger Glück nur ein überlebender .

Vor ein paar Tagen hatte ich wieder Nachwuchs denn ich vorhatte in einen Laichkasten zu überführen.Doch ich versuchte die Eier mit einer Rasierklinge kurz vor dem Schlüpfen abzuziehen, leider waren sie noch nicht weit genug Entwickelt so das es schief gegangen ist und nur noch 10 St. geschlüpft sind .Von den 10 St. leben nur noch 7 .Drei hatten sich in dem Netzkasten zwischen Netz und Rahmen veklemmt.

Denn 7 von Weihnachten geht es gut und sie lieben immer noch Spinat und sind jetzt ca 6cm groß

15.03.04 Wachstumsunterschiede 09.07.04 Jung Wels
Bild 09.08.04 (Geburt 31.12.04)

07.05.04
Von den an Weinachten sind es noch 6 Tiere die jetzt bis ca 7 cm groß sind..Das Tier vom 07.02 ist jetzt ca 5cm und von den 10 Stk sind noch 4 am Leben.die jetzt ca 3 cm messen.Aber wie es aussieht werden sie Morgen wieder ablaichen ,das Weibchen tastet sich wieder in die nähe des Männchen und mann sieht schon das die Geschlechtsöffnung sehr groß ist .

07.08.04
Ich hab mich richtig gefreut endlich wurde das Gelege komplett angeheftet und keines der Eier ist zu Boden gefallen. Leider habe ich die Abdeckscheibe nicht richtig verschlossen so das dass Männchen über Nacht aus dem Becken gesprungen ist .(Ich könnte mir denn Kopf umdrehen Ärger) Zu meiner Verwunderung übernahm das Weibchen die Brutpflege die nächsten 5 Tage bis zum Schlupf der Larven .seltsam ?

^

Literatur:

Mergus Welsatlas
Mergus Aquarien Atlas 1/488
Ulmer Aquarienfische gesund ernähren

^

WWW.scotcat.com

www.welse.net


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter:

Kommentare

2 Antworten zu „Farlowella gracilis – Erste Zuchterfahrungen“

  1. Avatar von Henry
    Henry

    Hallo Regina

    Was möchtest du denn genau wissen ?
    Wie groß ist denn das Becken.
    Einrichtung usw ?

    Gruß Henry

  2. Avatar von Regina
    Regina

    Ein ganz toll zu lesender Bericht! Wegen meinen Pfleglingen suche ich Kontakt im www. Ich bin erst seit ca. 1,5 Jahren unter die Aquarianer gegangen und habe mir heute beim Zoohändler einen so wunderschön anzusehenden Wels mit nach Hause genommen. Es wurde mir gesagt, dass dieser Nadelwels 20 cm werden kann und das er ein relativ problemloser Pflegling sei. Ich dumme Kuh habe erst nach dem Kauf nachgelesen und musste zugleich feststellen, dass ich ihm kaum die richtigen Bedingungen für ein langes Leben bieten kann. Der Kerl hat schon ca. 15 cm. Ich habe ihn als Restevernichter für ein Kleinbecken mit 2 mittleren Skalaren gesetzt um sie später – wenn die bösen Sumatrabarben nicht mehr sind umzusiedeln. Dies kurz zu meinem Nadelwelsinteresse. Da ich aber aus dieser dummen Situation das Beste machen möchte – würde ich mich freuen von Ihnen neben der Zucht auch was über die Haltung dieser Tiere zu erfahren. Denn der Aquarenatlas gibt nicht wirklich viel her. Zumal wenn man die Art nicht 100% bestimmen kann. In der Hoffnung auf Ihre Rückmeldung verbleibe ich mit freundlichen Grüssen Regina rv.mendel@web.de

Cookie Consent mit Real Cookie Banner