Zu Besuch bei Aquarianern 7 [Dr. Jörg Schuh]

Einige werden Jörg vielleicht aus dem Aquariumverein Aquarien- und Terrarienfreunde Ludwigia e.V. St. Ingbert kennen.
Der dort doch recht lange im Vorstand war und so manchen Aquarianer mit seinen Wasseranalysen mit Rat und Tat beistand, und so manches Problem lösen konnte.
Anfangs hatte er noch seine Aquariumanlage in seiner Firma im Büro. Doch die Anzahl der Becken und deren Geräuschpegel haben ihn doch dann veranlasst diese ein Stock tiefer im Keller zu platzieren. Aber auch im Büro kommt er nicht ohne Aquarium aus.

Das Aquarium im Büro

Hier hat er ein doch recht imposantes Becken stehen, das nach seinen Wünschen angefertigt wurde. So befindet sich im Becken einen Kammfilter der als überlauf dient .Das Wasser fliest an der Oberfläche über einen Eingeklebte Kammer, die mit einem Kamm versehen ist. Um so grobe Pflanzenreste etc. vor dem Grobfilter fern zu halten um so das zusetzen dieses zu verhindern.
Über eine Bohrung im Becken findet nun das Kühle Nass seinen Weg in das sich darunter befindliche Filterbecken.

Filterkammer.

In dem Merkammerfilterbecken befindet sich auch ein permanent Zulauf an Frischwasser. Das überschüssige Altwasser in dem Mehrkammerfilter fliest über einen überlauf in die Altwasserkammer und wird hier unter Hilfenahme einer Pumpe mit Schwimmerschalter dem Abfluss zu geführt

Ein kurzer Blick in das Becken und es werden doch so manche Wels Raritäten sichtbar die nicht überall angeboten werden. So auch Brochis splendens (oben links)Corydoras. davisandi (unten links).Corydoras bolivinus (unten rechts )Die oft im Freiwasser stehen als wären sie dort verankert dieses Verhalten hatte ich vorher noch nie gesehen. Doch Jörg erklärte mir dass es bei diesen Arttypisch wäre.

Welse

Aber hier sieht man auch gleich welche Leidenschaft Jörg wirklich gepackt hat. KILLIFISCHE .Diesen ist er jetzt intensive seit Zwei Jahren verfallen.
Und so machten wir uns auch gleich auf den Weg in das Reich der Killis ein Stockwerk tiefer. Hier hatte Jörg sich eine Zuchtanlage aufgebaut.

Dr.Jörg Schuh

Indem er zur Zeit acht Arten pflegt.Wie Aphyosemion australe, Aphyosemion striatum, Fundulopanchax amieti,Fundulopanchax gardneri,Fundulopanchax spoorenbergi und Fundulopanchax sjoestedti,

Killifische

Wie hier zu sehen ist hat er hier noch einige Freie Kapazitäten an Freien Becken. Um hier noch so manche neue Gattung und Arten unterzubringen. Auch sucht er auch immer Tiere um Blut aufzufrischen um so Degenerationen vorzubeugen. So kam auch eigentlich zu unserem Treffen. Jörg hatte in der VDA Datenbank nach Killizüchtern gesucht um Fische zu tauschen. Dies konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. So brachte ich F.gardneri, und nahm Aphyosemion striatum wieder mit. Für viele gelten Killifische als kurzlebig und aggressiv was aber nur für wenige Arten zutrifft. Der Grossteil der Killifische werden 2,5-4 Jahre alt was wohl die Lebenserwartung vieler Lebengebärender übertreffen dürfte. Auch sind sie von ihrem Laichverhalten und Aufzucht sehr interessant .Es lohnt sich wirklich sich hiermit näher auseinander zu setzen was hier allerdings den Rahmen sprengen würde.

Vielleicht hat ja jemand schon einmal den Begriff Taschenlampenfisch gehört. Nein ?
Wenn ihr mal die Gelegenheit habt bei einem Züchter von Killis vorbeizuschauen werdet ihr immer irgendwo eine Taschenlampe hängen sehen. So sind auch die Becken von Jörg recht wenig Beleuchtet. Was das Fotografieren zu einer Herausforderung werden lässt. So das ich leider doch nur wenige akzeptabeler Bilder schießen konnte.

ZUchtkeller

Die Anlage wird mit Luft für die Luftheber über eine Ringleitung durch eine Mempranpumpe betrieben. Da die Anlage im Heizungskeller steht brauchen die Becken auch nicht beheizt zu werden. Die Fische kommen auch mit recht niedrigen Temperaturen zurecht. Sollen die Fische zur Zucht angesetzt werden empfiehlt es sich hier die Wassertemperatur zu erhöhen.

Jörg beim Eintüten

Die Fische werden in der Regel mit 1 Männchen und 3Weibchen in 40cm Becken angesetzt in dem sich Fasertorf als Laichsupstrat befindet. Haben hier die Tiere ihre Eier abgelegt wird .Wird der Fasertorf mit den Eiern aus dem Becken entnommen und in einer Tüte Verpackt. Diese wandert dann je nach Art für 2 bis 15 Wochen in den Schrank. Jetzt ist versuchen angesagt .Bei welcher Temperatur und welcher Lagerdauer wird die größte Schlupfrade erzielt. Nach der Lagerung wird das Laichsuppstrat mit den Eiern mit Wasser aufgegossen. Und mit einwenig Glück schlüpfen die ersten Jungfische.

Infosorienansatz

Zum Anfüttern der Jungfische verwendet Jörg Infosorien und Nauplien.
Die Infosorien werden in Flaschen aufgezogen.Dies hat denn Vorteil , das sie sich am Flaschenhals sammeln und so leichter in hoher Konzentration mit der Pipette entnommen werden können.

Dass Jörg ein geschicktes Händchen bei der Aufzucht hat sieht man an den vielen und gesunden Fischen. Jörg würde sich bestimmt über Angebote zum Tausch oder Weitergabe freuen da die Fische doch recht selten im Handel angeboten werden.

Ich möchte mich noch bei Jörg und seiner Familie bedanken dass ich ihn mit meinen Fragen solange aufgehalten habe. Ich hoffe ich darf noch mal kommen


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Kommentare

2 Antworten zu „Zu Besuch bei Aquarianern 7 [Dr. Jörg Schuh]“

  1. Avatar von Henry.B

    Hallo Jürgen
    Dein Wunsch ist mir Befehl (-:
    Jetzt sind auch die Namen der Fische enthalten.

    Gruß Henry

  2. Avatar von Jürgen aus Bayern
    Jürgen aus Bayern

    …da hat der rasende Reporter wieder zugeschlagen!
    Netter Bericht und die Bilder sind doch auch OK.
    Wenn ich bedenke, dass ich immer wieder versuche meine austrolebias nigripinnis zu knipsen, und befürchte, dass sie eher aussterben als dass ich ein ordentliches Bild hinbekomme?
    Naja.
    Hier im Bericht erkennt Mann ein ordentliches Erfolgskonzept:
    Es ist schon ne Menge an Becken, Wasser und Fisch zu sehen, und dennoch Platz für weitere Entfaltung. Ein Traum.

    Ein kleiner Tipp oder Wunsch noch von mir:
    Schreibe doch bitte die Namen der Fische in/an die Bilder, damit auch Laien wie ich wissen welcher Killi welcher ist.

    Also, viel Spass und Erfolg weiterhin,
    und ich bin ja mal gespannt ob Du auch mal eine
    Auslands-Reportage in Bayern anstrebst 🙂
    Gruss
    Jürgen

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