Heute möchte ich euch die Diskuszuchtanlage von Klaus und seiner Familie vorstellen.
Zuerst wurde ich mit einer schönen heißen Tasse Kaffe empfangen, und wie soll es anders sein, erst einmal Fachgesimpelt. Nein nicht über Diskusse, (-: sonder sein Sohn hatte das Apfelschneckenfieber gepackt und war gerade dabei ein Becken für diese einzurichten.
Nachdem wir alle unseren Kommentar darüber abgegeben hatten, ging es zu den Diskussen. Klaus hat seine Zuchtanlage nicht wie andere im Keller, sondern mit in die Wohnung integriert, oder besser gesagt: auf der Loggia ( Überdachter Balkon). Man sieht sofort, dass die ganze Familie vom Diskusfieber gepackt ist: die Becken befinden sich in sehr gutem Zustand. Die Zuchtanlage ist so aufgegliedert, dass sich die Zuchtpaare in der obersten Reihe befinden. Die Tiere werden abwechslungsreich mit tierischer und Pflanzlicher Kost gefüttert.
Die unteren 2 Reihen sind für die Nachzuchten reserviert.
Zurzeit leeren sich die Becken, um etwas Platz für die Umbaumaßnahmen der Anlage zu schaffen. Außerhalb der Anlage hat die Familie noch zwei weitere Becken im Wohnzimmer stehen, fast kein Zimmer ist Diskusfrei.
Auch sein Bruder, wie soll es anders sein, hat natürlich im obersten Stockwerk ein Diskusaquarium stehen.
Technik
Heizung
Im Sommer ist es auf der Loggia warm genug. In diesen Monaten kann auf eine zusätzliche Wärmequelle verzichtet werden.
In der Übergangszeit werden die Becken über herkömmliche Stabheizer auf Temperatur gehalten. Sobald die kalten Jahreszeiten im Anzug sind, kommt die Zentralheizung zum Einsatz. Zu Realisierung wurde unter dem Beckenboden eine Heizschlange wie bei einer Fußbodenheizung verlegt. Von unten sind die Rohre mit Styropor verkleidet. So kann die Wärme gezielt die Bodenscheibe erwärmen, ohne dass die Energie zu stark in den Raum abstrahlt. Es wird eine Temperatur von 29-30°C gehalten.
Filterung
Die Filterung der Anlage läuft über eine Blockfilterung. Jede Reihe hat ihren eigene Zentralfilter. Die Zentralfilter haben mehrere Kammern. Zur mechanischen Vorfilterung werden Watte und blaue Filterschwämme genutzt, deren Standzeit ca. 1-2 Wochen beträgt.
Als Langzeitmaterial kommt Lavabruch und Siporax zum Einsatz, welche nur alle 8-10 Monate gereinigt werden müssen.
Das Wasser fliest nach der Biologischen Filterung anschließen über UV-Lampen und eine Nitratharzsäule, bevor es wieder in die Becken gelangt.
Die Becken sind jeweils mit Überlaufrohren miteinander verbunden, sodass der Rückfluss in den Filter gewährleistet ist.
Das hat den Vorteil, dass der Wasserwechsel in einer Reihe schnell durführbar ist. Diskus sollen auch beim Laichen Stoffe in das Wasser abgeben, wodurch andere Paare im gleichen Wasserkreislauf ebenfalls zum Ablaichen animiert werden.
Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile: Sollte ein Becken brechen, so bedeutet das auch, dass die komplette Reihe einen Großteil an Wasser verlieren wird. Auch sollte sich eine Krankheit in die Anlage einschleppen, ist der ganze Bestand bedroht. Um diese Gefahr zu vermindern bedarf es einer strikten Quarantäne in getrennten Becken, die im Wohnraum untergebracht sind.
Wasseraufbereitung
Die Werte des Leitungswassers sind 200-400à‚µS mit einem PH-Wert von 7,5-8,5 und einem Nitratgehalt von 5-15 mg/l. Doch bevor es beim Wasserwechsel in die Becken gelangt, muss es bei Klaus erst den Kohlefilter und den Kationen/Ionentauscher über sich ergehen lassen. Dieses Wasser wird dann anschließend unter zuhilfenahme eines haushaltsüblichen Gardena-Wasserverteilers mit Leitungswasser verschnitten.
Mit ein wenig Fingerspitzengefühl erhält man die gewünschten Werte.
Für die Zuchtbecken sind das ein pH-Wert von 5-6 und ein Leitwert von 100-120à‚µS/cm. Für die Aufzucht kommt er mit pH 6-7 und 350-400 à‚µS/cm aus.
Der Wasserwechsel wird dann anschließend von Hand ausgeführt, wobei täglich mehrmals die Futterreste und Ausscheidungen der Fische abgesaugt werden müssen. Insgesammt werden alle 2 Tage 25% des Wasser gewechselt.
Diskusfieber, ich glaube besser kann man es nicht umschreiben, was die Familie Sander gepackt hat (-:.
In der Anlage schwimmen die Farbschläge Marlboro Red, Snake Skin und Türkis usw. Aber es gibt ja viele Farbschläge, die Klaus noch nicht angegangen ist. Ich wünsche der Familie Sander noch viele, viele fichige Nachkommen und vielleicht ist ja mal ein ganz neuer Farbschlag dabei.
Kommentare
5 Antworten zu „Zu Besuch bei Aquarianern 4 [Klaus]“
Hallo, ich interessiere mich für Diskusfische und wollte mal kurz nachfragen von wo sie sind? Haben Sie zur zeit Jungfische? Ich selbst bin von Losheim am See komme aber eigentlich aus St. Ingbert wo meine Eltern noch wohnen. LG Melanie Reinisch
Hallo Henry !
Einfach super, wie Du ständig Züchter mit ihren tollen Anlagen “aus dem Hut zauberst”.
Weiter so !!!!!!!
Gruß
Jürgen
Hallo!
Bei Peter stand bestimmt mal wieder eine Kuh auf der Leitung!
Schöne Sache das mit den “Besuchen”
Tschüß, Kurt
Hi
Ich weis ja nicht was bei dir los ist aber bei mir benötigt der Aufbau 4sec bei einer 1000 DSL Verbindung (-: Oder hast du das 54k Modem wieder dran ?
Gruß Henry
Hi,
2 Minuten 28 Sekunden Ladezeit für die Seite mit DSL. 😉 (sonntags ist die Leitung wohl etwas langsamer)
900KB sind eine Menge Stoff! Am Besten machst Du eine Warnung in die Artikelvorschau für Leute mit Modem.