Erfahrungen mit Krebsen und Garnelen
Es ist jetzt ca. 12 Jahre her als ich meine Frau endlich überzeugen konnte ein Aquarium in die Wohnung mit aufzunehmen. Es sollte ein 500Literbecken werden mit den Maßen 150×50×60. Nach und nach kaufte ich die einzelnen Komponenten so dass es kein so großes Loch in die Haushaltskasse reißen sollte .Als Besatz sollten es Diskusse und andere Beifische werden. Nun galt es erst einmal sich ausreichende Literatur zu besorgen. In einem kleinen Aquariumgeschäft entdeckte ich ein Buch von Amano das leider nur in Japanisch zu erhalten war mit sehr schönen Bilder von Aquariumlandschaften .1994 konnte ich dann das Buch in Deutsch erstehen. Schon auf den ersten Seiten konnte man Garnelen sehen und um so mehr ich darin las um so mehr wurde mein Interesse an ihn geweckt ,sollten sie doch einen klassen Algenfresser abgeben. Also los rein ins nächste Aquariumgeschäft und mal sehen was so was kosten würde. Doch Fehlanzeige, in welchem Laden ich auch war, nirgends waren welche aufzutreiben. Irgendwann gelang es mir den Besitzer des Geschäftes dazu zu überreden diese Yamatonuma-Grarnelen (Caridina japonica) zu bestellen. Es dauerte einige Zeit bis der Besitzer sich bei mir meldete das er nun welche hätte .Voller Erwartungen nahm ich sie in Empfang wenn diese ca. 2cm großen durchsichtiges Getier auch nicht gerade ein Schnäppchen waren. Aber endlich hatte ich welche. Zu Hause angekommen setzte ich sie nach einem sehr langsamen Wasserangleichung in das Becken mit den Diskussen. Das solle doch gut gehen war doch auch in dem Buch Diskusse mit Garnelen vergesellschaftet. Doch es kam wie es kommen musste .Die Fische begutachteten die Neulinge von allen Seiten .Und schwups ein kleiner Sog ein kurzes Ausspucken und schon landeten sie in dem Magen der Diskusse. Die nächsten 9 Jahre verkniff ich mir dann dieses teuere Lebendfutter zu bestellen. 2001 traf ich einen Bekannten von mir ,der mir stolz erzählte das er jetzt diese und jene Garnele und Krebse jetzt hätte .Das wollte ich mir doch jetzt nicht entgehen lassen und einmal genauer Anschauen , schnell war ein Termin gefunden zum besichtigen seines kleinem Zuchtkellers. In dem sich mehre 25 l Becken und ein 180l Becken befanden die mit Hamburgermattenfilter und Luftheber ausgestattet waren. Dort waren zu sehen verschiedene Caridina Arten, Macrobrachium (Ringelhandgarnele), Cambarellus montezuma und Procambarus alleni .Da er gerade einen großen Überschuss an Bienengarnelen hatte konnte ich ihn dazu überreden mir ca. 30 Tiere zu überlassen. Zu Hause angekommen setzte ich sie in mein neues gut Bepflanzte 350l Becken das mit Roten Hexenwelse ,20 Corydoras sterbai und 120 Neons besiedelt war.
Was mir etwas Angst machte war der Außenfilter ,waren die Schlitze in dem Ansaugkorb doch nicht gerade klein was doch dieser oder jener Garnele doch zum Verhängnis werden könne was sich aber im ersten Moment nicht bestätigte ,sah ich doch wie eine Garnele sich darauf setzte und sich auch wieder ohne Probleme davon entfernen konnte. Von Monat zu Monat konnte ich immer weniger Garnelen entdecken so dass ich schon dachte dass sich kaum noch welche sich im Aquarium befinden würden. Doch als ich irgendwann zum reinigen des Filter kam traute ich meinen Augen kaum. Es kam mir vor als würde das Filtermaterial leben .Ich spülte das Filtermaterial in einem Eimer aus und lies denn Inhalt darauf durch ein Sieb laufen. Mein Gott dachte ich wie viele sind das denn? Ich begann an zu zählen oder versuchte es zumindest .Bei 200 habe ich dann entnervt aufgehört zu zählen .Da ich gerade meinen kleine Zuchtanlage im Keller fertig gestellt hatte wurden ein Teil dann in ein 90l Becken umquartiert.
Erfahrungen mit Ringelhandgarnele
In das 350l Becken setzte ich noch Cambarellus montezuma und Ringelhandgarnelen ein, was sich als Fehler herausstellen sollte.
Die Zwergkebse bezogen sofort Stellung unter einer Wurzel und die Ringelhänder bezogen Schutz im Pflanzendschungel. Anfangs versuchten die Ringelhandgarnelen die Zwerggarnelen zu erbeuten, wobei sie aber keine Chance hatten da jene so wendig und schnell sind.
Anders sah es bei den Cambarellus aus der Rücklings Deckung in den Nischen unter den Wurzel bezogen hatte. Zu seinem Pech hatte er sich auch gerade erst vor kurzer Zeit gehäutet so dass sein Panzer noch sehr weich war. Der Zwergkrebs verteidigte sich tapfer mit seinen Scheren gegen die Greifarme der Garnele aber es half ihm wenig, wurde er doch einfach aus seinem Versteck heraus gezogen und ins Pflanzendickicht verschleppt. Das war dann das letzte Mal das ich einen von den Cambarellus gefunden habe. Man möge seiner Seele gnädig sein. Bei Ringelhänder gibt es die unterschiedlichsten Erfahrungen, so das ich sie selbst bei junge Farowella zur Schneckenbekämpfung eingesetzt hatte ohne Verluste hinnehmen zu müssen was aber von vielen Personen ganz anders geschildert wird, so das hier von Jagen und erbeuten der anderen Fische gesprochen wird. Dies könnte in einem an der Futtergabe liegen des anderen das viele Arten der Macrobrachium einfach unter dem Namen Ringelhandgarnele verkauft werden die sich in ihrem Verhalten stark unterscheiden können. Es Empfiehlt sich die Tier z.B in ein 60cm Artenbecken das Bepflanzt ist und vielen Verstecken wie z.B offenporige Ziegelsteine, Röhren aus Kunststoff, Bambus versehen ist zu haltern. Mit vorliebe fressen sie kleine Schnecken die sie gekonnt aus ihrem Gehäuse ziehen. Auch sonst sind sie keine Kostverächter so dass sie fast jedes Futter annehmen. Die Temperaturen sollten zwischen 20-26C° liegen. Als Jungtiere sind die Garnelen fast durchsichtig was sich aber in der Laufe der Zeit ändert so dass der Panzer leicht braun wird und das dominante Männchen fast Rote wurde. Man bekommt fast das Gefühl als würde das Männchen ein Revier abstecken in der es keinen Kontrahenten dulden würde. Nähert sich ein anders Männchen wird es oft Angegriffen .Auch das Futter wird nicht Kampflose anderen überlassen. Die Männchen sind recht leicht von denn Weibchen zu Unterscheiden ,haben sie doch einen viel kleineren Panzer als der tief hinuntergezogene Panzer über den Schreitfüßen der Weibchen, unter denn sie die Eier gut geschützt tragen. Die Vermehrung ist kaum zu verhindern wenn man ihnen genug Versteckmöglichkeiten gibt und auf einen regelmäßigen Wasserwechsel achtet.
Erfahrungen mit Caridina Arten
2003 tauschte ich auf einem drta Treffen mit Andrea Bernd überschüssige Bienen und Tüpfelgarnelen gegen 20 Crystal red ein.
Die noch recht kleinen Garnelen fanden ihr erstes zu Hause in einem 40cm Becken ohne Bodengrund nur mit Javermoos deren Ph-Wert zwischen 6,5-7,5 lag und der Leitwert ca. bei 300à‚µs.Nach ca. 3 Monaten hatten sie ihre Endgröße erreicht doch nach weiteren 3 Monaten stellte nicht immer noch keine Vermehrung ein.
Irgendwann Endschloße ich mich dann die Tiere in ein gerade frei gewordenes 70l Becken in meine Zuchtanlage umzusetzen das mit groben Bodengrund, einem großen Büschel Javermoos eingerichtet war und einen HMF mit Luftheber ausgestattet war. (die über eine Automatischen Wasserzufuhr und Überlauf verfügt) Doch einige Tage später war bei allen Tieren die Farbe stark verblasst und schwamm hektisch durch das Becken so dass ich schon das Schlimmste befürchtete. Doch wie sich später herausstellte war das verblassen der Farbe auf die kurz vorherige Häutung zurückzuführen. Langsam dämmerte es mir hatte ich das Hecktische treiben nicht auch schon bei den Bienengarnelen beobachten können? Und trugen die dann nicht kurze Zeit Eier danach? Ja und wirklich auch die Crystal red trugen kurze Zeit später Eier die zuerst hell sind und später dunkler wurden. Es sollte noch fast einen Monat dauern bis sich die Larven fertig entwickelt hatten und aus dem Eidepo unter ihren Schwimmfüßen entlassen wurden. Die Minigarnelen waren schon nach den ersten Tagen Abbilder der Erwachsenen Tiere die sich in das Javermoos zurückzogen .Nun dauerte es noch ca. 3 Monate bis sie ihre Endgröße von ca. 3-4cm erreicht hatten. Später erfuhr ich dass Garnelen bei ihrer Häutung Duftstoffe absondern würden und so den Männchen ihre Paarungsbereitschaft signalisieren. Bei der Paarung wird das Weibchen auf denn Rücken gedreht ,wobei das Männchen das gallerartige Spermienpaket in der nähe der Geschlechtsöffnung platziert. Wenige Stunden später werden die Eier beim Austritt befruchtet und an die Schwimbeine geheftet wo diese steht’s umfächelt werden. Die Paarungen scheinen auch bestimmten Zyklen zu unterliegen. In wie weit die innere Eientwicklung die man schon von außen an der Garnele erkenne kann mit der Häutung zusammen hängt, konnte mir leider noch keiner Beantworten des weiteren besteht noch die Frage durch welche Faktoren Massenhäutung hervorrufen wird .
Erfahrungen mit Procambarus alleni
Ein Bekannter rief mich an und teilte mir mit das er schnellst möglich seine Zuchtanlage auflösen müsse da er sich Beruflich verändere, und ob ich nicht seine Blauen Florida Krebse übernehmen könne.
Na ja dachte ich mir ein 50×50×50 hatte ich noch frei und sagte kurzerhand ja. Eine Stunde später stand er vor der Tür mit 17 Stk. Und drückte sie mir in die Hand und verschwand. Ich setzte sie in das besagt Becken das mit ein paar Tonröhren ausgestatte war und HMF mit Luftfilterung .Als ich am nächsten Tag denn Keller betrat fehlten schon die ersten im Becken. Schnell war die Fluchtmöglichkeit entdeckt. Sie klettern über denn Filterschwamm hinaus über die Öffnung des Versorgungskanals. Schnell war ein größerer Schwamm geschnitten der bis zur Abdeckscheibe reichte um so die Flucht zu vereiteln. Ich entschloss mich 1 Männchen und 2 Weibchen in ein 70Literbecken zu überführen. Das dieselbe Ausstattung hatte. Dort konnte ich dann das erste Mal eine Häutung beobachten .Als wollte er eine Show daraus machen, kletterte er auf einen Blumentopf und begann sich dort zu biegen bis der Panzer an der Nackenfurche aufplatzte und ein neuer Krebs erschien deren noch weichem Panzer ganz rötlich war, auch war seine verlorene Zange wieder vollständig nachgebildet worden, Was mich doch stark verdutzte da ich mir einfach nicht vorstellen konnte wo er sie unter seinem alten Kleid verborgen hatte. Der abgelegte Panzer sah wirklich aus als würde dort ein Krebs liegen der gerade verändert wäre .Es dauerte nicht lang bis er sich über seinen Haut her machte und diese restlos aufgefressen hatte. Der Appetit der Krebse ist schlecht einzuschätzen .Da sie die Zeit vor ihrer Häutung kein Futter mehr aufnehmen zu andere Zeiten nicht genug kriegen so das man die Vermutung bekommt das sie gerade nur das zu sich nehmen was ihnen zum Aufbau nötige erscheint .Zu ihrem Speiseplan gehören Pflanzliche und Tierische Nahrung wie Spinat, Pflanzen, Laub, Schnecken, Würmer und auch hin und wieder kann ein Fisch auf ihren Speisezettel landen. Als ich Lebende Tubiflex verfüttert hatte und diese sich im Sand aus dem Staub machen versuchten, konnte man schön beobachten wie der Krebs mit seinen Zangen durch denn Sand pflügte um diese wieder an die Bodenoberfläche zu fördern und dies mit seinen Kieferfuß zu sich zu nehmen. Wer noch nie eine Krebspaarung gesehen hat wird beim ersten Mal verdutzt das treiben beobachten, sieht es doch mehr als ein Kampf aus als eine Begattung. So das, dass Weibchen vom Männchen Blitzartig mit den Scheren an den Gliedmassen ergriffen wird und aufeine sichere Rückenposition gedreht wird so das deren Flucht fast unmöglich wird
Nun wird der Begattungsgriffel Zielsicher in Position gebracht um das Weibchen zu Besamen. Diese Begattung kann sich bis 5-15min hinziehen.