Neue Zeitschrift zur Süßwasseraquaristik: AMAZONAS

Natur und Tier – Verlag

Der Verlag, der auch das Meerwasseraquaristik-Magazin KORALLE, die Terraristik-Magazine REPTILIA und DRACO und das Schildkröten-Magazin MARGINATA vertreibt, startet im September mit einem Angebot für Süßwasser-Aquarianer. Die Zeitschrift soll alle zwei Monate erscheinen.

Das meint der Verlag zu seinem Produkt:

«Alle Ausgaben sind durchweg farbig gestaltet und von hoher Qualität. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessierend und unterhaltsam.»

Preis: 3,60€ pro Ausgabe.

Na, da bin ich mal gespannt.

Mal sehen, ob man es beim Zeitschriftenhändler bekommen kann. Wir werden das Blatt dann eingehend durchleuchten. 🙂


Die Erste

Gestern habe ich beim Zeitschriftenhändler meines Vertrauens™ die erste Ausgabe der Amazonas erworben.

Der erste Eindruck ist schonmal recht gut.

Optisch ist sie ausgesprochen gelungen und die Inhalte sind auch sehr fein.
Das Titelblatt hebt sich durch die hervorragende Grafikerleistung deutlich vom Durchschnitt ab.
Die Fotos sind von guter bis sehr guter Qualität. (wenn auch auf Seite 7 ein Bild auf dem Kopf steht)

Was noch verbesserungswürdig wäre, sind (meiner Meinung nach) die Überschriften im Text. Man kann sie zum Teil nur mit Mühe finden, da sie erstens in einer Art von Handschrift gestaltet sind (Die gleiche, wie sie auch auf dem Titelblatt Verwendung findet – nur da kann man sie auch lesen und sie macht das Blatt unverwechselbar) und zweitens hellgrau auf weißem Grund abgedruckt wurden.
Ich würde mir außerdem eine eindeutigere Kennzeichnung der Gliederung (Magazin, Titelthema, Pflege & Zucht…) in unterschiedlichen Farben wünschen, damit ich sofort sehen kann, in welchem Teil ich mich gerade befinde.

Für Schnellleser ist die Zeilenlänge teilweise eindeutig zu lang.
Was aber positiv ist, ist der linksbündige Satz statt des sonst in Printmedien vorherrschenden Blocksatzes.
Liest sich einfach besser und flüssiger.

Und dass die Grafiken meistens nicht hinter dem Text liegen und die Schrift meist Schwarz auf Weiß ist, finde ich auch sehr angenehm. Gerade diese unsägliche Mode mit Fotos, die mit Texten in den abenteuerlichsten Farben darüber gedruckt werden, regt mich regelmäßig auf. (leider konnten sich die Macher der Zeitschrift diese Sache nicht völlig verkneifen)

Inhaltliches

Die Artikel fand ich sehr informativ, ausreichend (manchemal zu-) ausführlich und gut und verständlich geschrieben.

Zwar haben sich im Titelthema, in dem es diesmal um den Amazonas geht, wohl einige Fehler eingeschlichen – ich glaub einfach nicht, dass der Fluss es, wie im Text beschrieben, innerhalb einer Sekunde 200.000 kmà‚³ (Kubikkilometer!) Wasser transportieren kann – ansonsten habe ich den Text aber als sehr detailreich und interessant empfunden. Er ist zu Beginn nach meinem Geschmack mit zu vielen (bereits bekannten) Zahlen belastet, die dann mit Literaturverweisen belegt werden. Das macht ihn etwas schwerer verdaulich als z. B. Reiseberichte.
Mir erscheint es so, als wäre das Verhältnis von Text zu Bild eindeutig zugunsten letzterem ausgefallen. Einige Abbildungen von Flusslandschaften hätten auch deutlich kleiner sein können. (Doppelseitig Wasser mit etwas Hintergrundbepflanzung)

Fazit

Vorerst mal: Weiter so.
Was noch nicht ganz stimmt kann noch werden. Das Projekt ist gerade erst “auf die Welt gekommen” und es wird sich zeigen, wie es sich entwickelt. Will der Verlag wirtschaftlich arbeiten, muss er entweder den Preis für die Zeitschrift deutlich anheben oder sehr viel mehr Werbung reinpacken.

Web-Diskussionen zum Thema

In einigen Internetforen haben sich Unterhaltungen über die Zeitschrift entwickelt.
Ein paar davon:


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Kommentare

7 Antworten zu „Neue Zeitschrift zur Süßwasseraquaristik: AMAZONAS“

  1. Avatar von Jürgen
    Jürgen

    Hallo Peter !

    Ich hatte jahrelang eine “Große der Branche” abonniert.
    Sämtliche Hefte habe ich noch. Wenn ich mir dann in den einzelnen Hefte mal anschaue, was mich tatsächlich interessiert und was ich lese, dann bleibt nicht allzuviel übrig.
    Da mein Interesse im Bereich Süsswasser liegt interessieren mich weder Berichte über Salzwasseraquarien noch interessieren mich Berichte über Terraristik.
    Was dann noch übrig bleibt hat dann umgerechnet einen stolzen Preis.
    “Man zahlt( deutlich ) mehr”, aber dass man dafür mehr bekommt, bezweifle ich sehr stark.

    Für reine Süsswasserfans sicherlich nicht !

    Gruß

    Jürgen

  2. Avatar von Peter Hilt-Klein

    Also – bei der aktuellen Ausgabe muss ich sagen, dass mir die aktuelle DATZ deutlich besser gefällt.

    Dort sind die Berichte für mich interessanter, die Fotos in vielen Fällen von besserer Qualität…

    Auch finde ich, dass dort im Zeitraum von zwei Monaten, in dem ja auch die Amazonas erscheint, deutlich(!) mehr drin steht als in der Amazonas.
    In der Amazonas finden sich verdächtig viele text- und bildfreie Stellen. 😉

    Ich würde sagen, dass das Preis-Leistungsverhältnis bei den Großen der Branche durchaus mit dem der Amazonas vergleichbar ist.
    Man zahlt zwar mehr, bekommt aber auch mehr.

    Grüße, Peter

  3. Avatar von Jürgen
    Jürgen

    Hallo,

    vorgestern habe ich die zweite Amazonas-Ausgabe erhalten und sofort an Ort und Stelle “verschlungen”.
    Wenn auch in der 1. Ausgabe kleine verzeihliche Fehler vorgekommen sind, so ist es doch eine überaus empfehlenswerte Zeitschrift für den Süsswasser-Aquarianer.Was mich hier besonders erfreut ist, dass man hier eindeutig merkt, dass die Berichte von Vollblutaquarianern geschrieben werden und nicht wie in anderen Veröffentlichungen von Wissentschaftlern oder sonstigen Theoretikern, die nebenbei vielleicht auch noch ein Aquarium haben.
    Preis/Leistung ist top. Beide Ausgaben habe ich komplett gelesen und auch nicht den kleinsten Bericht ausgelassen. Vergleiche ich hierzu z.B. eine andere wesentlich teurere große Fachzeitschrift
    ( Namen will ich bewußt nicht nennen ) lasse ich mehr Berichte
    ( Terraristik-Berichte, Salzwasserberichte usw ) aus, als ich lese.

    Ich hoffe nur, dass die Qualität und der mehr als angenehme Preis auch in den nächsten Ausgaben bestehen bleiben.

    Jürgen

  4. Avatar von Richard G.
    Richard G.

    Hallo,
    also ich glaub nicht, dass das ein Tippfehler in der 1.Amazonas-Ausgabe ist. Es steht nämlich 200.000 kmà‚³ und dann in Klammer ausdrücklich nochmal (Kubikkilometer!). Das dürfte also ein wirklicher Fehler sein. 🙂

  5. Avatar von Peter Hilt-Klein
    Peter Hilt-Klein

    Hallo Marc,
    rechne das mal weiter, ein Transportvolumen von 200.000kmà‚³ ergibt eine Kugel von gut 72km Durchmesser welche täglich den Amazonas herunterrollt

    Die 72km-Kugel rollt nach H.G.Evers nicht täglich runter, sondern sekündlich! 🙂

  6. Avatar von J. Haberstroh
    J. Haberstroh

    Hallo,

    Nun, ich tippe auf einen Tippfehler :P, vielleicht vom Autor mit der Volumseinheit qm im Skript abgegeben, den Rest erledigt der Druckfehlerteufel.
    Wenn im Amazonas-Heft von 200.000 mà‚³ und im Datz-Sonderheft von 175.000 mà‚³ ohne weitere Angabe der Jahreszeit (Regenzeit, Trockenzeit) gesprochen wird, dann rätselt man eigentlich über ganz was anderes: werden die ‘ca.’ 200.000 mà‚³ pro Sekunde nun im Jahrsmittel in den Atlantik entsorgt, oder handelt es sich da um einen Guiness-Eintrag üblicher Hochwassermengen?
    Guckt man bei Google unter Verwendung der Stichwörter ‘amazonas wasser sekunde liter’ nach, wird man noch weiter verwirrt: von 200.000 bis 300.000 Liter (!) pro Sekunde (die Bächlein-Theorie) über ‘34 bis 121 Millionen Liter pro Sekunde’ (mach_ mehr_draus_nimm_Liter-Theorie) ist die Rede.

    Wikipedia berichtet von ‘190.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, also etwa 6 Billionen Kubikmeter pro Jahr’ an der Mündung. Damit wäre auch die Frage geklärt, zu welcher Jahreszeit diese Mengen transportiert werden: es handelt sich um ein Jahresmittel (und vermutlich auch um ein statistisches Mittel mehrerer Jahrzehnte).

    Lg
    Jürgen

  7. Avatar von Marc

    Moin Peter,

    rechne das mal weiter, ein Transportvolumen von 200.000kmà‚³ ergibt eine Kugel von gut 72km Durchmesser welche täglich den Amazonas herunterrollt. 🙂 Da scheint tatsächlich etwas schiefgegangen. Nun lese ich aber im Amazonas-Sonderheft der DATZ etwas von 175.000mà‚³ pro Sekunde welche in den Atlantik fließen.
    Da mag weiterrechnen wer auch immer sich berufen fühlt, das sind Größenordnungen die mich leicht überfordern. 😉 Als Anhaltspunkt, ein Kilometerà‚³ enthält 1.000.000.000mà‚³ (1 Milliarde!) laut Amazonas-Magazin wäre es täglich 200.000.000.000.000 (kann mir mal gerade jemand sagen wie ich die Zahl auszusprechen habe? Billionen nicht wahr?). Aus dem DATZ Artikel ergeben sich aber “nur” 15.120.000.000mà‚³ täglich… wo bleiben die fehlenden 199.984.880.000.000mà‚³? 😛

    Viele Grüße
    Marc

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