Es war etwa 2002, als ich von Ute Schößler und Bernd Poßeckert im Tausch gegen Javamoos eine Ladung Invasionsgarnelen per Postpaket zugeschicht bekam. Unter den wuselnden Garnelen befanden sich zwei winzige Jungfische, die etwa 2mm maßen und die ich als Salmler- und Welsaquarianer nicht zuordnen konnte.
Zunächst vermutete ich, dass es sich um eine Art Ziersalmler handeln müsse.
Nach längerem Emailwechsel zwischen Bernd und mir – die Fischchen waren mittlerweile auf 8mm angewachsen – hatten wir dann gemeinsam die Verdächtigen eingekreist. Es waren Zwergkärpflinge.
Systematik
o- Familie: Poeciliidae lebendgebärende Zahnkarpfen
`+- Unterfamilie: Poeciliinae
`+- Gattung: Heterandria
`+- Art: formosa Girard, 1859
Als Erstbeschreibung ist auch Agassiz, 1855 zu finden.
Heterandria formosa – Weibchen
Bisher hatte ich nur in meiner Jugendzeit einmal Lebendgebärende gehalten. Und damals nur Platys, die sich in den relativ weichen Wasser, das hier aus der Leitung kommt, nicht wirklich zu voller Pracht entfalten konnten.
Es war also für mich völliges Neuland, in das ich mich da gezwungenermaßen begeben hatte.
Mit ein paar Artemianauplien und vielen Hüpferlingen wuchsen die beiden Tierchen recht schnell heran und zu meiner Verwunderung war es sogar ein Pärchen.
Heterandria formosa – Männchen
Sobald die beiden über 15mm lang waren, zeigte sich ein heftiges Gebalze und es dauerte nicht lange, bis das Weibchen einen typischen Schwangerschaftsfleck an der Afterflosse zeigte.
Bald darauf tauchte der erste winzige Nachwuchs im Gestrüpp auf.
Seither schwimmen also interessante Lebendgebärende im Miniformat in einem meiner Aquarien und ich mache alles, dass das auch so bleibt. 🙂 Ist auch nicht wirklich schwierig, da die Weibchen fast täglich einen oder zwei Jungfische werfen.
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