Kleines Filter 1 x 1

Wozu ist ein Filter im Aquarium gut?

Jeder hat ein Filter im Aquarium, aber so manchem ist nicht klar wozu er überhaupt das Teil braucht und wie es funktioniert.

Topffilter
Topffilter

Rucksackfilter
Rucksackfilter
Innenfilter
Innenfilter

Es gibt verschiedene Konstruktionen von Filtern wie z.B Topffilter, Innenfilter (z.B HMF) , Rucksackfilter mit einer oder mehreren Kammern, die unter Zuhilfenahme von Lufthebern oder Motorpumpen das Wasser durch das Filtermaterial befördern. Beim Filtermaterial unterscheidet man unter mechanischem, biologischem und chemischem Filtermaterial.

Mechanische Filterung

Von Mechanischer Filterung spricht man z.B bei einem Diatomicfilter der im Grunde genommen nichts anderes ist als z.B ein Kaffeefilter. Anhand seines feinen Filtergewebes ist er in der Lage kleinste Partikel im à‚µ Bereich zurück zu halten .Dies können sein Kleinstlebewesen und andere Kleinsteile die im Wasser gelöst sind. Es müssen aber nicht gleich kleinste Partikel sein die eine mechanische Filterung auszeichnet. Wenn wir größere Teichfilter betrachten, befinden sich oft Bürsten darin um denn groben Schmutz auszufiltern um so zu verhindern dass sich der nächste feinere Filter nicht so schnell zusetzt. Aber es gibt auch das andere Extrem wie z.B eine Osmoseanlage. Hier sind kleinste Membranen eingebracht die in der Lage sind verschieden große Moleküle zu filtern und diese in Reinstwasser und Abfallwasser zu trennen, das bei diesen der Durchfluss nur sehr langsam vonstatten geht erklärt sich durch die Feinstfilterung.

Biologische Filterung

Unter Biologischer Filterung verstehen wir wenn ein Organisches Material in ein anderes übergeht. Auch wird dieses, oft mit Biologischen Gleichgewicht in Verbindung gebracht. So das im großen und ganzen sich nichts verliert. Aber jetzt zurück zu unserem Filter im Aquarium.
Hier fangen wir am besten mit der Wassermenge an. Im Vergleich zu denn Natürlichen Lebensräumen der meisten Fische, ist ein Aquarium nur eine Pfütze, auch wenn dieses mal 2000 l hat. Wenn wir nur eine kleine Menge an Farbstoff (wie Methylenblau) ins Wasser geben würden, werden wir sehr schnell merken wie sich die Farbe des Wassers verändern wird. Nun bedenken wir das der Stoffwechsel der Fische und verrottender Pflanzenteile das Wasser belasten(Organische Stickstoffverbindungen). Dies können wir mit einem Wassertest bei einem PH-Wert unter 7 als Ammonium(ungiftig) erkennen und bei über 7 als Ammoniak(sehr giftig). Wer schon mal an einer Flasche mit Ammoniak gerochen hat, möchte bestimmt nicht darin baden. Auch wenn sie noch so verdünnt wäre. Aber zum Glück gibt es Bakterien die Ammonium /Ammoniak als Nahrung dient.
Diese brauchen ein Besiedlungsmaterial, das mit Wasser durchströmt werden muss, um so den benötigten Sauerstoff zur bakteriellen Oxidation (Verbrennung) zu transportieren. Dies wird als biologische Filterung bezeichnet. Je größer die gesamte Oberfläche des Material, desto mehr Bakterien können sich darauf ansiedeln. Dies sollte ein Material sein, das gut durchströmt wird und eine große, sich nicht zu leicht zusetzende Oberfläche besitzt, wie z.B. Filterschwämme, Lavagrus, Siporax usw.

„Nitrifikation“ oder Eiweiß- und Stickstoffkreislauf im Filter

Haben sich nun die ersten Ammonium /Ammoniak-fressenden Bakterien (Nitrosomonas) gebildet, produzieren diese auch ihre Ausscheidungen (Nitritation), die durch messbares Nitrit im Wasser feststellbar sind. Nachdem sich jetzt immer mehr Bakterien bilden, die Nitrit (NO2, giftig) produzieren, entwickeln sich die ersten Bakterien (Nitrobacter), die Nitrit als Nahrungsquellen nutzen. Aber wie soll es anders sein, auch diese haben Ausscheidungen (Nitratation), die Nitrat (NO3) genannt werden. Diese Vorgänge werden bezeichnet als Einfahren des Filters. Diese beträgt ca. 48 Tage bis die Bakterien sich im Gleichgewicht gebildet haben. So das nun der Filter in der Lage ist die anfallende Abbauprodukte zu verarbeiten. Vieleicht hat jemand schon mal den Begriff Nitrit-peak gehört. Beim einfahren des Filters. Das ist der Moment in dem sehr viele Bakterien (Nitrosomonas) mit Nitritauscheidungen gebildet haben, aber noch nicht die Menge (Nitrobacter) die, diese als Nahrung dient. So seigt der Nitrit immer weiter an bis es genügen Nitrit fressender Bakterien gibt. So das es zeitweise zu einer Nitritüberproduktion kommt. Hierbei kommt es bei den Fischen oft zu einer Vergiftung.

Nitrat kann über einen Wasserwechsel entfernt werden, oder durch starke Bepflanzung reduziert werden.

Anmerkung

  • Nitrit darf bei eingefahren Filter nicht messbar sein
  • Nitrat sollte nicht höher als ca. 100 mg/l
  • Nitratobergrenze im Leitungswasser ist laut Trinkwassergesetz 50mg/l

Link
Trinkwassergesetz

Chemische Filterung

Chemische Filterung klingt im ersten Augenblick etwas negativ in Verbindung mit Aquarium, will man doch hier ein biologisches System schaffen. Jedoch laufen in einem Becken auch viele chemische Vorgänge ab.

Chemische Filtermedien werden dort eingesetzt, wo biologische und mechanische an ihre Grenzen stoßen. Chemische Filtermedien werden in der Regel in der letzten Filterstufe eingebracht, wobei das ganze meist wieder mit einer mechanischen Filterung ( z.B Filterwatte) abgeschlossen wird, um zu verhindern das, dass Filtermaterial ins Aquarium gelangt.

Hier ein paar Beispiele für Chemische Filtermaterialien:

Ionenaustauscher

Ionenaustauscher

Ionenaustauscher arbeiten meist mit Kunstharzen die in der Lage sind Stoffe aus dem Wasser aufzunehmen und sie gegen andere auszutauschen. Kunstharze können in der Regel auch regeneriert werden. D.h . das die aufgenommene Stoffe können wieder ausgetauscht werden. Bei Einsatz von Medikamenten muss dieses Filtermaterial entnommen werden da diese sie teilweise aufnimmt aber nicht mehr ausgetauscht werden können.

Link:
Natur und Technik von Klaus Haber
Vollentsalzer-Berechnung
Regeneration eines Vollentsalzers

Aktivkohle

Aktivkohle ist in der Lage auf Grund ihrer gossen Oberfläche aus dem vorbeiströmende Wasser gebundene Stoffe zu absorbieren. Somit ist sie in der Lage, Giftstoffe wie z.B. Medikamente aufzunehmen. Ihre maximale Leistung erhält sie, wenn sie gleichmäßig durchströmt wird. Sie sollte also nicht einfach in einem Strumpf in den Filter gegeben werden, da so das Wasser sich den Leichteren weg daran vorbei sucht. Ist Aktivkohle über längere Zeit im Einsatz, kann sie die absorbierten Stoffe wieder an das Wasser abgeben. Sie sollte nach einigen Tagen wieder entfernt werden.

Link:
www.wasser-wissen.de

Filtertorf

Filtertorf ist ein biologischer Stoff der einen hohen Gehalt an organischen Säuren besitzt.
Die er beim Einsatz im Aquariumwasser unkontrolliert abgibt. So das der Ph-Wert des Wassers je nach Filtertorf schneller oder langsamer absinkt. Es kommt auch oft in kürzester Zeit durch die Huminsäure zur einer Braunfärbung des Wassers. Torf sollte nicht länger als 14 Tage im Einsatz sein, da er sich sonst zersetzt und das Wasser mit organischen Abbauprodukten belastet wird.

Sinnvoller ist der Einsatz von Torf in sogenannten „Torfbomben“, mit denen das Wechselwasser vorbehandelt wird.

Torfgranulat
Torfgranulat

Fasertorf
Fasertorf


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